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Ein Scherbenhaufen


Der Krieg hinterlässt einen Scherbenhaufen

Wenn etwas zerbricht, verliert es seinen Wert und seine Bestimmung. 

Manchmal lohnt es sich jedoch durchaus eine neue Bestimmung und einen neuen Sinn zu finden.

Die ausgelegten Scherben stehen für die Scherben, die ein Krieg hinterlässt. Die Intention dieser Aktion entnehmen Sie bitte dem beigefügten Text.

Im Februar 2023

Unglaublich, aber noch immer herrscht der Krieg in der Ukraine. Bald jährt sich der Beginn des ANGRIFFSKRIEGES von Russland gegen die Ukraine. Ich nehme das zum Anlass über mein Projekt zu sprechen, das ich 2022 begonnen habe:

 

Someone’s child

 

Das Projekt wird sein, Glasscherben zu gravieren, die mit ihrem Schriftzug "Someone's child" oder ähnlichem daran erinnern sollen, dass es Menschen sind, die in Kriegen sterben.
Ich habe Englisch als internationale Sprache gewählt. 

 

Meine Gedanken Anfang Juni 2022, der Krieg in der Ukraine dauerte bereits vier endlos, lange Monate:

Fast jeden Tag führte mich meine Abendrunde mit meinem Hund vorbei am sowjetischen Ehrenfriedhof in Altwarp. Der Krieg in der Ukraine und der Ehrenfriedhof haben erstmal nichts miteinander zu tun. Oder vielleicht doch?

Menschen sterben, weil Diktatoren Krieg und das Sterben von Menschen als legitimes Mittel zum Durchsetzen ihrer Ideologien und politischen Vorstellungen betrachten.

Ich hatte komische Gedanken, die bösen Russen haben einen Krieg begonnen, doch die Menschen, übrigens nicht nur Russen, die hier begraben liegen haben nichts mit den Russen zu tun, die gerade töten und sterben. Oder vielleicht doch?

In einem Krieg haben die Ukrainer Seite an Seite gegen ein schreckliches Regime gekämpft. Jetzt treibt Putin sie in den Kampf gegeneinander.
Ist es die alte Angst vor einem übermächtigen Westen, die Putin dazu getrieben hat, ein ganzes Land in Schutt und Asche zu legen? Ich kann das nicht glauben. Nein, ich glaube Putin will seinen Platz in der Geschichte haben, wie andere Diktatoren auch. Unsterblich sein und unvergessen.
Dabei ist es nicht egal, ob es um eine gute oder eine grausame Erinnerung geht. 
Man spricht doch deutlich häufiger über Stalin und Hitler, als über Mutter Theresa oder den heiligen Franziskus. Einen wirklichen Platz im Gedächtnis der Menschheit kann man nur über grausame Taten erlangen.

 

„Hinterlassen denn diese Toten auf sowjetischen Ehrenfriedhof in Altwarp Erinnerungen im Gedächtnis der Menschheit?“ fragte ich mich.

Man geht an Grabstellen vorbei, keine Namen, keine Bilder, nichts. Ab und zu eine Plastikrose. Irgendjemand hat hier einen Menschen gesucht und sich seiner erinnert. Hier liegen Söhne, Väter und Brüder. Hier erinnern wir an Menschen, Menschen, die gern gelebt und sich nicht in Zwangslagern zu Tode gearbeitet hätten. Menschen, die vielleicht Großes hätten schaffen können, wären sie nicht verhungert oder an Cholera verstorben. Väter, die gern ihre Kinder hätten aufwachsen sehen. Söhne, die ihre Mütter im Alter besucht hätten. Brüder, die der kleinen Schwester, das Bäume klettern gezeigt hätten.

Jedes Kreuz auf jedem Ehrenfriedhof dieser Welt,  steht für ein ungelebtes Leben.

So wie heute Menschen durch den Krieg sterben, sind diese Namenlosen hier durch einen Krieg gestorben und es bleibt nichts Menschliches, nur ein leer scheinendes Grab. Das ist das Resultat des Krieges. Doch jeder, der hier liegt war jemandes Kind. "Someone's child"

Ich werde versuchen Ihnen das Menschsein zurückzugeben. Vielleicht, wenn wir wissen, da liegt ein Kind seiner Eltern, ein Vater, ein geliebter Mensch, vielleicht können sie uns dann mahnen, dass der Krieg Nichts Gutes bringt.

Es könnte dein Vater oder dein Bruder sein.

 

Krieg macht keinen Sinn, außer Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, die es nicht verdient haben.

 

(c) Angelika Schäfer, redaktionelle Überarbeitung Dr. Deniz Atalay 

 

 

 

 

Der letzte Tanz

 

Hey Putin, ich hoffe du bist sicher und warm, frei von Krämpfen,
während deine Soldaten tapfer und wacker für dich kämpfen.

Du sitzt da und gibst uns ein selbstverliebtes Lächeln,
während die ersten Soldaten über Blindenschrift hecheln.

Auf den ersten Blick kannst du vielleicht gewinnen
aber vergiss nicht den nächtlichen Tanz, er wird beginnen.

Sie werden in deinen Träumen tanzen, zerschunden.
Soldaten mit schwelenden, rauchenden Wunden,

Ohne Arme, mit nur einem Bein, verwundet von Lanzen,
sie werden kommen und in deinen Träumen tanzen.

Die ohne Kopf tanzen Kasatschok, den russischen Tanz,
die mit PTB werden sich wiegen und wippen wohl ganz

Bis zum Ende ihres Lebens.

Hey Putin, ich hoffe du bist sicher und warm, frei von Wanzen
während deine Soldaten auf Gräbern tanzen.

Gräbern von kleinen Babys und ihren zerstörten Müttern,
von kämpfenden Schwestern und um Sieg ringenden Brüdern.

Du denkst, du kannst die Friedensmission gewinnen
bist du wirklich so dumm, ach bitte, du kannst nicht entrinnen.

Du hast schon verloren als du aufgegeben hast, für was wir Menschen stehen:
Integrität, Demokratie, Moral, Ordnung und Gesetz hast du übersehen.

Die Tänzer sollen jede deiner schlaflosen Nächte besuchen.
Die bewegt dein sinnloser Kampf nicht mehr, sie werden dich verfluchen.

Sie haben Augen, Arme und Beine verloren, manche den Kopf
und sein unschuldiges Leben so mancher Tropf.

 

Ich bitte zum Tanz Herr Putin